Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVISInstitutsmitteilung
Von links nach rechts: Sabrina Tölken, Anna Rörich, Jan Wicke und Matthias Günther.
Am Mittwoch, den 25.01.23 fand das Kick-off am Fraunhofer MEVIS mit Schüler:innen des berufsbildenden Gymnasiums der Klasse BGy25-G vom Schulzentrum in Bremen-Walle (SZ Walle) und ihren Lehrer:innen statt. Ziel der Partnerschaft ist, Schüler:innen des SZ Walle für Wissenschaft und Forschung in der digitalen Medizin zu begeistern und zu ermutigen, sich mit den vielfältigen Aspekten der Thematik praxisnah auseinanderzusetzen. Gemeinsam möchte Fraunhofer MEVIS Talente und Begabungen fördern und damit Forscher:innen mit diversen Lebenshintergründen für die digitale Medizin von morgen gewinnen und gleichzeitig einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten.
Das Schulzentrum Walle hat eine besondere Expertise in der Ausbildung von Gesundheitsberufen. Neben der Gymnasialen Oberstufe werden in der Berufsschule an den drei Standorten Ausbildungsberufe, wie z. B. mdizinische Fachangestellte, zahnmedizinische Fachangestellte und Pflegeassistent:innen, unterrichtet. Der Leistungskurs Gesundheit am Beruflichen Gymnasium wird überwiegend von den Schüler:innen angewählt, die sich für Medizin interessieren und ein Studium erwägen.
Ausgangspunkt ist die Bereitstellung von Material und Werkzeugen für den Informatikunterricht des Beruflichen Gymnasiums mit praktischen Arbeitsbeispielen aus dem Alltag von Fraunhofer MEVIS. Fachinhalte und Transferformate, die die Partner bereits verbinden, wurden vorgestellt (Praktika, das Künstlerresidenzprogramm STEAM Imaging, Veranstaltungen für Friends & Family). Jan Wicke, stellvertretender Schulleiter des Schulzentrums Walle, erläuterte die Möglichkeiten, die sich aus der verstetigten Partnerschaft ergeben können und neue Formate wurden vorgestellt:
- Im Fach berufliche Informatik sammeln die Schüler:innen über ein Halbjahr praktische Erfahrungen in angeleiteten Arbeitsstunden, mit Selbstlern-Guides und Softwarewerkzeugen im Themenfeld der digitalen Medizin.
- Zwei Schulpaten werden in den kommenden Monaten den Schüler:innen konkrete Einblicke in ihren Alltag als Forschende geben. Matthias Günther, Leiter der Arbeitsgruppe MR-Physik und stellvertretender Institutsleiter, und die Mathematikerin Anna Rörich stellten sich und ihre Forschungsschwerpunkte kurz vor und übergaben die Halbjahreszeugnisse an die Schüler:innen.
Im zweiten Teil des Kick-offs fand ein Workshop mit den Lehrenden statt. Um die Möglichkeiten, aber auch die Chancen und Risiken neuer Verfahren in der digitalen Medizin zu explorieren, wurden weitere Fachlehrer:innen der Klasse einbezogen. Fächerübergreifende Anknüpfungspunkte und inhaltliche Bezüge in den Curricula wurden ausgelotet und weitere Perspektiven auf Themen der digitalen Medizin diskutiert.
Fraunhofer MEVIS möchte mit dieser Partnerschaft die Talente und Begabungen angehender Abiturient:innen aus dem Bremer Stadtteil Walle fördern, sie für ein MINT-Studium begeistern und sie auf ihrem Weg an die Universität und in die Forschung begleiten. Der Stadtteil zählt sozioökonomisch zu den benachteiligten Gebieten in Bremen und hat einen überdurchschnittlichen Anteil an Bürgern mit Migrationshintergrund. Die Abiturientenquote in Walle liegt zudem deutlich unter dem Bremer Durchschnitt. Kinder aus Nicht-Akademiker-Haushalten, im Stadtteil Walle überproportional vertreten, studieren seltener und erreichen seltener die nächsthöhere Bildungsstufe. Es fehlt zudem oftmals an Vorbildern in der eigenen Familie, die Wege zum Studium aufzeigen und zu dieser Entscheidung ermutigen.
Im nächsten Schritt wird es neben Experimenten am MR-Labor, Workshops von MEVIS-Mitarbeitenden und „Zoom Jumps“, in denen angefragte Expert:innen kurze Fachbeiträge einbringen, eine Fortbildung für den erweiterten Lehrerkreis geben, in dem Grundlagen der digitalen Bildgebung vermittelt werden.